Neukonzeption und Neugestaltung des Dommuseums Fritzlar, 2021

Das in dem ehemaligen Stiftsgebäude liegende Dommuseum Fritzlar besteht aus zwei Räumen: einen mit einem fast quadratischen Grundriss für die Schatzkammer und einen mit einem längsrechteckigen, leicht konisch zulaufenden Grundriss für das Dommuseum.

Im Schatzraum, der mit dem Dommuseum durch ein breites Portal verbunden ist, seitlich flankiert von den beiden romanischen Monumentalfiguren Johannes und Maria, wird der bedeutende romanische Kirchenschatz gezeigt. In der Mitte des dunkelviolett gefassten Raumes sind die Hauptstücke ihrer Bedeutung nach präsentiert; an der Nord- und an der Südwand in neu angelegten konischen Nischen weitere bedeutende Objekte aus Romanik und Gotik. Mit einer speziell auf die Exponate und ihre Details fokussierten Beleuchtung werden die filigranen Objekte ins Licht gerückt und können ihre auratische Wirkung entfalten.

Gegenüber dem Schatzraum ist der langgestreckte Museumsraum in einem sandfarbenen Ton gefasst. Er bindet die zahlreichen Skulpturen, Gemälde, Reliquien organisch in die durch Wandstützen gegliederte, neuzeitlich überarbeitete Raumstruktur des Museums ein.

An seiner Schmalseite ist im Westen auf einer Stufenanlage eine große Altarraumvitrine aufgestellt, in der mittelalterliche Originalfiguren in einer neuen Altarschreinfassung zu sehen sind. Auf einer historischen Mensa werden zentrale Ausstellungsstücke der Heiligen Messe gezeigt. Diese vermitteln zusammen mit liturgischen Gewändern, die in einer dreiteiligen Vitrine begleitend gezeigt werden, eine Vorstellung von der liturgischen Handlung.

Konzeption: Dr. Stefanie Cossalter-Dallmann, Offenbach
Lichtgestaltung Vitrinen: Daniel Zerlang-Rösch, Offenbach
Lichtgestaltung Raum: a•g licht, Köln

Blick in die Schatzkammer
Foto: Benjamin Zweig, Kassel
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